MLCCs richtig messen
Selbst erfahrene Messtechniker können bei der Messung von MLCCs mit Klasse-2-Dielektrikum verzweifeln. Denn Messspannung und -frequenz, Temperatur und Alterung können die Ergebnisse stark beeinflussen. Praxisbeispiele sollen verdeutlichen, was zu beachten ist und welche Messgeräte sich eignen
Robert Braun - Chief Technical Officer bei Intertec Components
Klasse-2-Dielektrika, wie sie in Vielschicht-Keramikkondensatoren (MLCCs) verwendet werden, besitzen eine hohe Permittivität. Denn die Kapazitätswerte der Bauteile differieren in Abhängigkeit von der elektrischen Feldstärke (Spannung), Temperatur und Frequenz. Durch diese Eigenarten werfen diese Bauteile einige Probleme bei den korrekten Messungen der Kapazität und des Verlustfaktors DF (Dissipation Factor) auf. Dies geschieht immer dann, wenn die herstellerseitig spezifizierten Mess- und Umgebungsbedingungen nicht eingehalten werden. Weiterhin spielt die Alterung der Bauteile eine Rolle, und zwar umso mehr, je mehr Zeit zwischen Herstellung und Messung vergangen ist. In der Praxis – etwa in der Wareneingangskontrolle – führt das mitunter zu fehlerhaften Ergebnissen. Dies kann dazu führen, dass die Ware fälschlicherweise als »gut« oder »schlecht« qualifiziert wird. Genau vor diesen Problemen stand auch Intertec Components. Daher wollte das Unternehmen eine standardisierte und zuverlässige Messtechnik entwickeln. Dafür haben die Mitarbeiter alle bisherigen Erfahrungen ausgewertet und ein entsprechendes Messverfahren mit detaillierten Messanleitungen erarbeitet. Dieser Praxisbericht soll zeigen, wie MLCCs richtig gemessen werden, welches Messwerkzeug benötigt wird und worauf dabei zu achten ist.
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(Design & Elektronik 07/2019; WEKA Fachmedien GmbH)
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